ATTERSEE

SEEHÖHE: 469 m

MAXIMALE TIEFE: 171 m

FLÄCHE: 46,2 km²

TYP: Natürlicher See

ÖKOREGION: Nördliche Kalkalpen

BUNDESLAND: Oberösterreich

GEMEINDE: Unterach am Attersee

BESITZ: Bundesforste

Das Becken des Attersees entstand in der Würm- Eiszeit, vor etwa 10000 Jahren vor heute und füllte sich in der folgenden Warmzeit, mit Wasser.

Der Attersee ist ein typischer oligotropher (nährstoffarmer) Voralpensee. Zwei mal im Jahr, im Frühjahr und Spätherbst, wenn die thermischen Verhältnisse es zulassen, wälzt sich die gesamte Wassermasse um. Man spricht von einem dimiktisch holomiktischen See.

Ein Beispiel für einen nicht- holomiktischen See wäre der Toplitzsee, welcher ein schweres anaerobes Tiefenwasser besitzt, welches nie umgewälzt wird. Wenn nur die oberen Schichten umgewälzt werden, spricht man von Meromixis.
Die Umwälzung eines Sees wird vom Wind getrieben. Ob ein See ganz umgewälzt wird hängt von der Morphologie des Seebeckens ab. Die Angriffsfläche im Verhältnis zur Seetiefe ist wesentlich. Der zweite für die Durchmischung wichtige Faktor ist die Dichte des Wassers, welche durch den Chemismus und die Temperatur bestimmt wird.

Im Sommer ist eine sogenannte Thermokline augebildet, eine Sprungschicht zwischen dem warmen Oberflächenwasser und dem konstant kalten Tiefenwasser. Die Temperatur der oberen Schicht des Attesrees erreicht im Juli um die 22°C. Die Thermokline liegt dann in etwa 8 m Tiefe. Mit zunehmender Abkühlung im Herbst sinkt die Sprungschicht ab. Am 1. November 2004 liegt sie z.B. bei einer Oberflächentemperatur von 12°C in 17 m Tiefe.

FISCHBESTAND:

Aal, Aalrutte, Aitel, Brachse, Elritze, Flußbarsch, Hecht, Karpfen, Koppe, Perlfisch, Renken, Rotauge, Rußnase, Schleie, Schmerle, Seeforelle, Seelaube, Seesaibling

Aus Fließgewässern können gelegentlich Bachforelle, Barben und Schneider einwandern.

Im September sind die jungen Hechte im Attersee um die 15cm lang. Ihre hübsche Zeichnung und die großen Augen machen sie für den Photographen besonders attraktiv.

Portrait eines großen Flußbarsches. Wenn die Wassertemperatur 7 bis 8°C erreicht beginnen die Barsche mit ihrem Laichgeschäft. Diese Temperatur wird in unseren großen, tiefen Seen Anfang Mai erreicht. Die netzförmigen Laichbänder werden im Tiefenbereich bis 10m um versunkene Äste und andere Gegenstände gelegt. Die Jungfische schlüpfen nach 2 bis 3 Wochen.

Mairenken oder Seelauben (Chalcalburnus chalcoides) streifen in großen Schwärmen dicht unter der Oberfläche zwischen den Bootsanlegestellen umher. Sie sind leicht mit der echten Laube (Alburnus alburnus) zu verwechseln. Mairenken kommen im Osten vom Unterlauf der Donau bis in den Bereich des Kaspischen Meeres vor. Die als Seelauben bezeichneten Populationen im Atter-, Wolfgang-, Ammer- und Chiemsee sind isolierte Vorkommen dieser Art.

Thurionen sind Sproßknospen der Wasserpflanzen, welche sich im Herbst bilden und den Winter überdauern, während der Rest der Pflanze abstirbt.

Hier eine solche endständige Brutknospe an einem Wasserschlauch (Utricularia vulgaris), einer fleischfressenden Pflanze, welche an ihren fein gefiederten Blättern kleine Fangapparate trägt. Die meißten Arten dieser Gattung kommen in nährstoffarmen Moortümpeln vor.

Der Galizier (Astacus leptodactylus) ist der östliche Verwandte unseres Edelkrebses. Er wird größer, hat gebogene Scheren, mehr Stacheln und ist relativ eintönig gefärbt. In Österreich beschränkt sich sein natürliches Vorkommen auf die Grenzbereiche zu Ungarn. Gerne gräbt er sich in Schlammhöhlen ein, weshalb er auch als "Schlammkrebs" bezeichnet wird. Im Attersee wurden die Krebse ausgesetzt.