Der Gardasee
Lago di Garda

SEEHÖHE: 65 m
MAXIMALTIEFE: 350 m
MITTLERE TIEFE: 133 m
FLÄCHE: 368 km²
TYP: Natürlicher See
EINZUGSGEBIET: 2360 km²
STAAT: Italien
REGION: Lombardei, Veneto

FISCHVORKOMMEN:
INDIGENE ARTEN: Alosa fallax, Anguilla anguilla, Lota lota, Salaria fluviatilis, Leuciscus cephalus, Gobio gobio, Esox lucius, Perca fluviatilis, Phoxinus phoxinus, Scardinius erythrophtalmus, Cottus gobio, Tinca tinca.
ENDEMITEN DER LOMBARDEI: Alburnus alburnus alborella, Barbus plebejus, Salmo carpio, Cobitis taenia bilineata, Padogobius bonelli (=P. martensii), Chondrostoma genei, Knipowitschia punctatissima, Chondrostoma soetta, Rutilus erythrophtalmus, Leuciscus souffia muticellus.
STARK RÜCKGÄNGIGE ARTEN: Barbatula barbatula, Lampetra zanandreai, Rutilus pigus, Gasterosteus aculeatus.
EINGEBÜRGERTE ARTEN: Gymnocephalus cernuus, Carassius sp., Cyprinus carpio, Ctenopharyngodon idellus, Coregonus lavaretus, Gambusia holbrooki, Lepomis gibbosus, Micropterus salmoides, Amaiurus melas, Clarias sp., Pseudorasbora parva, Salvelinus alpinus, Silurus glanis, Salmo trutta, Oncorhynchus mykiss.

Süßwasserschleimfische (Salaria fluviatilis, Familie Blenniidae, Ordnung Perciformes) besiedeln das Flachwasser von Seen und Flüssen rund um das Mittelmeer. Auf ihre großen Brust- und Bauchflossen gestützt äugen die neugierigen Fischchen zwischen grobem Geröll hervor. Zur Paarungszeit (April bis Juni) versuchen die männlichen Tiere das andere Geschlecht durch skurile Tänze im bunten Gewand zu beeindrucken. Nebnebuhler werden mit mächtigen Posen in die Flucht geschlagen.

Gelingt es eine der angebeteten Weibchen zu erobern, so wird diese in eine selbst gegrabene oder erweiterte Höhle unter einen Stein gelockt. Die klebrigen Eier (200 bis 300 Stück) werden an der Decke abgelegt und dort befruchtet. Ein solches Nest kann die Bruten von mehreren Weibchen beinhalten und wird vom Männchen bewacht. Über zwei Wochen wird das Gelege gepflegt und mit frischem Wasser befechelt bis die Jungfische schlüpfen.
Schleimfische haben ihre größte Artendichte in den tropischen Meeren entwickelt. Im Mittelmeerraum gibt es acht Arten, von denen nur Salaria fluviatilis im Süßwasser vorkommt.

Im gleichen Habitat wie die Schleimfische leben die kleinen Gardaseegrundeln (Padogobius bonelli, Familie Gobiidae, Ordnung Perciformes). Sie werden nur 7 bis 8 cm groß und sind schwer zu entdecken.

Meißtens verbergen sie sich unter größeren Steinen, die man umdrehen muß um sie aufzustöbern. Im Gegensatz zu den Schleimfischen, welche sich eher schlängelnd fortbewegen, gleiten Grundeln gradlinig über den Grund oder vollführen kleine Sprünge vorwärts. Die Gardaseegrundel kommt in den Süßgewässern Oberitaliens und entlang der Adriatischen Küste bis zu den Dalmatinischen Flüssen Krka und Zrmanje vor.
Die Fortpflanzung findet von Mai bis Juli statt.
Wie auch der Süßwasserschleimfisch sind sie sehr empfindlich gegen Wasserverschmutzung und werden durch die Zerstörung ihrer Habitate im dirrekten Uferbereich von Flüssen und Seen bedroht.

Die zum Teil reich mit Makrophyten bewachsenen Uferbereiche des Gardasees beherbergen ein Heer an Mollusken. Am auffälligsten sind die 2 bis 3 cm großen Sumpfdeckelschnecken (Viviparus ater, Bild links). Wie ihr lateinischer Name andeutet sind sie lebendgebährend bzw. ovivipar, was bedeutet, daß die Eier im Mutterleib ausgebrütet werden. Sumpfdeckelschnecken gehören wie die Federkiemenschnecken (Valvatidae, Valvata sp., Bild links im Vordergrund) und den Neritidae (Theodoxus fluviatilis, Bild rechts) zu den Vorderkiemerschnecken (Prosobranchia). Letztere Art legt allerdings Eier. Dies geschieht bevorzugt auf den Häuschen der Artgenossen. Eine Eikapsel besteht aus über 30 Eiern, von denen sich aber jeweils nur eines entwickelt. Die übrigen Eier dienen als Nahrung für die junge Schnecke.

Im Gegensatz zu den Vorderkiemerschnecken haben die Lungenschnecken eine als "Lunge" umgewandelte Mantelhöhle und keine Kiemen. Sie können ihr Häuschen auch nicht wie die zuvor genannte Gruppe mit einem Deckel verschließen. Typische Vertreter sind die flachen Tellerschnecken (Planorbidae) und die Sumpfschnecken (Lymnaeidae).