Der
Gardasee |
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SEEHÖHE:
65 m |
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FISCHVORKOMMEN: |
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Süßwasserschleimfische (Salaria fluviatilis, Familie Blenniidae, Ordnung Perciformes) besiedeln das Flachwasser von Seen und Flüssen rund um das Mittelmeer. Auf ihre großen Brust- und Bauchflossen gestützt äugen die neugierigen Fischchen zwischen grobem Geröll hervor. Zur Paarungszeit (April bis Juni) versuchen die männlichen Tiere das andere Geschlecht durch skurile Tänze im bunten Gewand zu beeindrucken. Nebnebuhler werden mit mächtigen Posen in die Flucht geschlagen. | ||||||||||||||||||||||
Gelingt es eine der angebeteten
Weibchen zu erobern, so wird diese in eine selbst gegrabene oder erweiterte
Höhle unter einen Stein gelockt. Die klebrigen Eier (200 bis 300 Stück)
werden an der Decke abgelegt und dort befruchtet. Ein solches Nest kann die
Bruten von mehreren Weibchen beinhalten und wird vom Männchen bewacht.
Über zwei Wochen wird das Gelege gepflegt und mit frischem Wasser befechelt
bis die Jungfische schlüpfen. Im gleichen Habitat wie die Schleimfische leben die kleinen Gardaseegrundeln (Padogobius bonelli, Familie Gobiidae, Ordnung Perciformes). Sie werden nur 7 bis 8 cm groß und sind schwer zu entdecken. |
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Meißtens verbergen sie
sich unter größeren Steinen, die man umdrehen muß um sie
aufzustöbern. Im Gegensatz zu den Schleimfischen, welche sich eher schlängelnd
fortbewegen, gleiten Grundeln gradlinig über den Grund oder vollführen
kleine Sprünge vorwärts. Die Gardaseegrundel kommt in den Süßgewässern
Oberitaliens und entlang der Adriatischen Küste bis zu den Dalmatinischen
Flüssen Krka und Zrmanje vor. |
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Die zum Teil reich mit Makrophyten bewachsenen Uferbereiche des Gardasees beherbergen ein Heer an Mollusken. Am auffälligsten sind die 2 bis 3 cm großen Sumpfdeckelschnecken (Viviparus ater, Bild links). Wie ihr lateinischer Name andeutet sind sie lebendgebährend bzw. ovivipar, was bedeutet, daß die Eier im Mutterleib ausgebrütet werden. Sumpfdeckelschnecken gehören wie die Federkiemenschnecken (Valvatidae, Valvata sp., Bild links im Vordergrund) und den Neritidae (Theodoxus fluviatilis, Bild rechts) zu den Vorderkiemerschnecken (Prosobranchia). Letztere Art legt allerdings Eier. Dies geschieht bevorzugt auf den Häuschen der Artgenossen. Eine Eikapsel besteht aus über 30 Eiern, von denen sich aber jeweils nur eines entwickelt. Die übrigen Eier dienen als Nahrung für die junge Schnecke. Im Gegensatz zu den Vorderkiemerschnecken haben die Lungenschnecken eine als "Lunge" umgewandelte Mantelhöhle und keine Kiemen. Sie können ihr Häuschen auch nicht wie die zuvor genannte Gruppe mit einem Deckel verschließen. Typische Vertreter sind die flachen Tellerschnecken (Planorbidae) und die Sumpfschnecken (Lymnaeidae). |
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