GOSAUSEEN |
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VORDERER GOSAUSEE SEEHÖHE: 933 m MAXIMALE TIEFE: 69 m, je nach Stauhöhe FLÄCHE: 5,8 km² TYP: Natürlich/ stark verändert ÖKOREGION: Alpen BUNDESLAND: Oberösterreich GEMEINDE: Gosau BESITZ: Bundesforste |
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Der vordere Gosausee besitzt ein natürliches Bett, wurde jedoch stark aufgestaut. Vorallem in den frühen Morgenstuden präsentieren sich dem geduldigen Betrachter die beeindruckendsten Landschaftsmotive in bestem Licht. Die spiegelgatte Oberfläche reflektiert die Kulisse des Gosaukamms bis zum Hallstätter Gletscher. Perlen aus Sauerstoff glitzern auf den Felsen. Winzige Algen betreiben hier Photosynthese. FISCHVORKOMMEN: |
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Berühmt ist der Gosausee in Taucherkreisen für die fantastische Klarheit seines Wassers. Hat man das Glück, daß zudem Windstille herrscht, kann man durch die Oberfläche aus dem Wasser blicken. Die Wanderer lassen sich vor der Kulisse des Gosaukammes wie durch ein gigantisches Weitwinkelobjektiv beobachten. Die Blasen der Tauchgeräte scheinen in den Himmel zu steigen. Leider reichen die excellenten Sichtweiten häufig nicht bis in die Tiefe. Taucht man dennoch hinab, so erstrecken sich am Grund Schlammhalden mit Ansammlungen alten Schrotts, Baustoffen und Baumstämmen. Auf der gegenüberliegenden Seite geht es ebenso wieder hinauf. |
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Im trüben Schummerlicht trifft der Lichtkegel der Taucherlampe unversehens auf eine steile Betonwand. Es ist der unterste Abfluss in über 60m Tiefe. Die unbestimmte Angst eingesogen zu werden beschleicht den Taucher, der den Weg zur Oberfläche antritt. Frierend strebt er über scheinbar unendliche Dekompressionsstopps der Oberfläche entgegen, wo ihn wärmeres, klares Wasser erwartet. Währe man bloß gleich im sonnendurchstrahlten Paradies der Unterwasserphotographen geblieben! Versunkene Baumstümpfe bieten den wenigen Fischen Deckung und erfreuen als skurile Kulisse das Auge des Tauchers. |
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Der Pflanzenbewuchs im See ist sehr spärlich. Lediglich einige fädige Algen, ein Wassermoos, Armleuchteralgen und ein Wasserhahnenfuß können die Uferbereiche besiedeln. |
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Um so reichhaltieger ist die Flora an Land. Ein Rundgang um den See, eine Wanderung zur Gosaulacke oder weiter zum Hinteren Gosausee sind sehr lohnend. Märchenhafte Mooswälder säumen den Weg. Quellbäche rauschen die Hänge hinab und in den Felswänden blühen seltene Blumen. | ||||||||||||||||||||||||||
HINTERER GOSAUSEE
SEEHÖHE: 1156 m MAXIMALE TIEFE: 39 m FLÄCHE: 31 ha TYP: Natürlich ÖKOREGION: Alpen BUNDESLAND: Oberösterreich GEMEINDE: Gosau BESITZ: Bundesforste |
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Der hintere Gosausee ist vom vorderen Gosausee über eine Forststraße in ca. 40 Gehminuten erreichbar und liegt im Naturschutzgebiet. Tauchen ist nur mit Sondergenehmigung zu wissenschaftlichen Zwecken möglich. Er ist eine Hydrogeologische Besonderheit, da er eine sogenannte Estavelle birgt. Wasser kann entweder zufließen oder auch abfließen, was dem See die Charakteristik eines natürlichen Stausees verleiht. Der Wasserstand schwankt je nach Zu- und Abflussregime. Das Zufließende Wasser kommt vorallem bei Schneeschmelze durch das unterirdische Entwässerungssystem vom Dachstein ( Bereich Hallstätter- und Schladminger Gletscher) hinab. Hat der Seespiegel ein gewisses Niveau erreicht und nimmt der Zufluß ab, so fließt das Wasser vermehrt durch die Höhlen ab. Es tritt in den Quellen, welche den Gosaubach speisen und im Waldbachursprung im Echerntal bei Hallstatt wieder zu Tage. Ist der See bis zu den obersten Karstaustritten bzw. Abflüsen gefüllt, so ist er etwas mehr als 38 m tief. Bei großer Wintertrockenheit kann der Wasserspiegel laut den Einheimischen um 30 m fallen. Offenbar verschwindet das Wasser nicht nur in einer etwa 30° geneigten Spalte die sich bis etwa 11 m Wassertiefe fortsetzt sondern auch in einer großen Doline welche sich in etwa 30 m tiefe (Bei einem Gesamtwasserstand von 38 m) befindet. Fischvorkommen: Im August 2005 konnten
im Zuge einer Vegetationskundlichen Kartierung keine Wassermakrophyten festgestellt
werden. Ebenso ärmlich ist es um die Larven, Würmer und Weichtiere des Seegrundes (Makrozoobenthos) bestellt, welche praktisch nicht vorhanden sind. Die Fische ernähren sich wohl von Schwemmaterial und Anflug. |
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